- Allgemein, Energieeffizienz
- 14 November 2025
Energie sparen, Ressourcen schonen und Emissionen reduzieren
Die Trends bei Industriepumpen sind derzeit stark von übergreifenden Themen wie Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit geprägt. Auch die Kreislaufwirtschaft hat die Branche bereits im Blick. Forciert werden diese Entwicklungen durch strengere Umweltvorschriften, ungewisse Energiekosten und immer höhere Marktanforderungen. Möglichkeiten eröffnen sich in unterschiedlichsten Bereichen.
Stromfressern den Gar ausmachen
Zwei aktuelle Studien des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie ICT zeigen auf, welche riesigen Einsparpotenziale der Einsatz von Frequenzumrichtern bei Pumpen, Ventilatoren und Kompressoren mit variabler und konstanter Last bietet. Etwa die Hälfte aller Pumpen arbeitet mit konstanter Drehzahl und würde dementsprechend von einem Frequenzumrichter profitieren. Die Zahlen sind hinlänglich bekannt: 46 % des gesamten Stromverbrauchs entfielen im Jahr 2021 in Europa auf Elektromotoren, davon wiederum 70 % auf Pumpen, Ventilatoren und Kompressoren. Laut der Wissenschaftler ließe sich der Verbrauch je nach Gerät und Lastprofil um 10 bis 70 % senken.
Millionen Tonnen CO2 könnten eingespart werden
Durch eine bedarfsgerechte Anpassung der Drehzahl könnte die Europäische Union also jährlich rund 140 Terawattstunden elektrische Energie einsparen und damit 5 % des gesamten EU-Stromverbrauchs. Dies würde ganz nebenbei den CO2-Ausstoß um etwa 38 Millionen Tonnen pro Jahr senken, was der beachtlichen Menge von 14,2 Milliarden Litern verbranntem Dieselkraftstoff entspricht.
Zusätzlich zu den unmittelbaren Einsparungen erlaubt ein Frequenzumrichter den Einsatz kleinerer Geräte, die höhere Lasten mittels höherer Drehzahl bedienen. Es versteht sich fast von selbst, dass hocheffiziente Motoren den Effekt noch verstärken.
Alte Zöpfe abschneiden
Leider sind Überdimensionierungen von Pumpen und ihre Drosselung nach wie vor an der Tagesordnung. Die Fahrweise ist zwar effektiv, verschwendet aber enorm viel Energie. Nicht zu unterschätzen beim Thema Energieeffizienz: das Anlagendesign. Es gilt Hydraulik, Antrieb und Automation aufeinander abzustimmen und das gesamte Pumpensystem exakt auf die Anwendung auszulegen. Bereits eine pumpennahe Verrohrung und eine durchdachte Anordnung der Armaturen bergen große Optimierungspotenziale. Eine Analyse der vermeidbaren Druckverluste und kleine Änderungen, wie etwa der Einbau von strömungsoptimierten Armaturen oder pumpennahe Querschnittserweiterungen, können schon viel bewirken.
Materialinnovationen – den Schatz heben
Der kontinuierliche Fortschritt in der Werkstofftechnik leistet ebenfalls seinen Beitrag zu noch effizienteren, leichteren, robusteren und langlebigeren Pumpen. Moderne Materialien reduzieren nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern verlängern auch den Lebenszyklus. Die heute technisch mögliche Konstruktion von reibungsärmeren Bauteilen und hydraulisch optimierten Geometrien steigert den Wirkungsgrad. Der 3D-Druck metallischer Bauteile bietet ungeahnte Möglichkeiten beim Design, der Funktionsintegration und der Beschaffung von Ersatzteilen – ganz im Sinne der nachhaltigen Nutzung.