Drehkolbenpumpen sind rotierende Verdrängerpumpen und stellen eine spezielle Bauform der Kreiskolbenpumpen dar. Sie arbeiten mit zwei synchron drehenden Kolben, die das Medium – je nach Ausrichtung des Pumpenkopfes – horizontal oder vertikal fördern. Der Pumpenkopf enthält die Drehkolben, während ein integriertes Synchrongetriebe mit eigener Schmierung für einen berührungsfreien und gleichmäßigen Lauf sorgt. Die Antriebseinheit besteht meist aus einer Kupplung und einem Getriebemotor. Je nach Kolbenform, Baugröße, Drehzahl und Leistung lässt sich die Fördermenge flexibel einstellen – entweder über Drehzahlregelung oder durch Bypasslösungen. Der erreichbare Förderdruck hängt vom Systemgegendruck und der Leistungsgrenze der Pumpe ab.
Typische Leistungsdaten umfassen Fördermengen von 0,5 bis 100 m³/h, Drücke bis 40 bar (höher auf Anfrage), Viskositäten von 20 bis zu 3.400.000 mPas und Temperaturen zwischen -60 °C und +450 °C. Drehkolbenpumpen können mit Leistungen bis 200 kW betrieben werden, bewältigen Feststoffanteile bis 80 % (je nach Medium) und Partikelgrößen bis 50 mm. Die maximale Saughöhe beträgt ca. 6 m. Eine Beheizung kann elektrisch, per Dampf, Thermalöl o. Wasser erfolgen.
Anwendungen finden sich vor allem in Bereichen mit abrasiven oder hochviskosen Medien, wie z. B. in der Chemie, Umwelttechnik, Lebensmittelindustrie o. Abwasserbehandlung. Aufgrund ihrer robusten Konstruktion sind sie ideal für Medien mit hohem Feststoffgehalt und schwierigen Betriebsbedingungen. Drehkolbenpumpen sind selbstsaugend und können trockenlaufsicher ausgeführt werden.
Dichtungssysteme umfassen Stopfbuchspackungen, Lippendichtungen sowie einfache oder doppelte Gleitringdichtungen. Magnetkupplungen sind aufgrund der synchron laufenden Wellen nicht realisierbar. Die Pumpen sind in einer Vielzahl von Materialien erhältlich, von Grauguss, Edelstahl und Aluminium bis hin zu Speziallegierungen wie Hastelloy, Duplex, Titan oder Kunststoff abgestimmt auf Medium, Druck und Temperatur.





