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Die Diskussion um PFAS-Beschränkungen sorgt für große Unsicherheit Quelle: AdobeStock / Chris Anton

PFAS: Ein entscheidender Faktor mit ungewisser Zukunft

In der Debatte um die so genannten „Ewigkeitschemikalien“ PFAS zeigt sich, wie wichtig eine differenzierte Betrachtung ist. Diese Chemikalien sind in Produkten des täglichen Lebens präsent und bieten trotz ihrer Risiken viele Vorteile. PFAS sind in über 10.000 unterschiedlichen Chemikalien vertreten, von denen viele für technologischen Fortschritt und Sicherheit unerlässlich sind, wie beispielsweise in der Medizintechnik oder bei der Energiewende.

Industrieverbände wie VDA, VDMA und ZVEI betonen die Bedeutung von PFAS für die Produktion von Schlüsseltechnologien. Ein umfassendes Verbot könnte essenzielle Fluorpolymere gefährden, die in der Halbleiterindustrie, bei Autobatterien und in der Wasserstoffproduktion verwendet werden. Die Europäische Union hat bereits einige PFAS wie PFOS und PFOA streng reguliert, und ein Prozess zur universellen Regulierung aller PFAS wurde bei der Europäischen Chemikalienagentur angestrebt.

Ein generelles Verbot von PFAS könnte schwerwiegende Folgen für die Produktionskapazitäten in Europa haben, wie am Beispiel des Dyneon Werks deutlich wird, einem Produzenten von Fluorpolymeren, dessen Schließung den Verlust fortschrittlicher Recyclinganlagen bedeuten würde.

Schwierige Suche nach PFAS-Alternativen

Die Suche nach Alternativen zu PFAS-haltigen Materialien gestaltet sich schwierig. Trotz intensiver Forschung wurde bisher kein Ersatzstoff mit vergleichbaren Eigenschaften wie PTFE gefunden. Dies erschwert die Entwicklung von Alternativen für Hochleistungsdichtungen, die in verschiedenen industriellen Anwendungen verwendet werden.

Der Dichtungshersteller IDT erforscht aktiv den Einsatz alternativer Kunststoffe, die nicht von der PFAS-Regulierung betroffen sind. Das Unternehmen wird auch am 19. und 20. Februar auf der PUMPS & VALVES als Aussteller vertreten sein. Im Rahmen der Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen und Prozesse, die gemeinsam mit der Instandhaltungsmesse maintenance in Dortmund stattfinden wird, präsentiert IDT seine diversen Ansätze im Hinblick auf mögliche PFAS-Alternativen.

PTFE-Bearbeitung im 5-Achs-Bearbeitungszentrum Quelle: IDT

Neues von den Verdrängern

Die Komplexität bei der Suche wird durch drei Beispiele verdeutlicht:

• In der chemischen Industrie werden Dichtungen im Temperatureinsatz von 100-200 °C verwendet. Einige Anwender meinen jedoch, PE verwenden zu können. Bei diesem thermoplastischen Kunststoff ist die Einsatztemperatur allerdings auf 80°C begrenzt, ein Einsatz somit nicht möglich.

• Einige Medien wie zum Beispiel Schwefelsäure benötigen einen beständigen Kunststoff. Hier ist derzeit kein Kunststoff bekannt, der als Ersatz herangezogen werden kann.

• In der Dichtungstechnik benötigen wir beständige und anpassungsfähige Kunststoffe. Schaut man zum Beispiel auf PEEK, so ist zwar eine hohe Temperaturbeständigkeit gegeben, als Dichtungsmaterial ist PEEK jedoch viel zu hart, um den technischen Anforderungen zu genügen. Auch ist die universelle chemische Beständigkeit nicht gegeben: Im Kontakt mit Schwefelsäure löst sich der Kunststoff bereits bei Raumtemperatur vollständig auf.

PTFE-Halbzeuge Quelle: IDT

Mehr Zusammenarbeit für eine klare Zukunft

Die Unsicherheit bezüglich des Zeitrahmens und der finalen Regelungen für PFAS trägt zu einer erheblichen Planungsunsicherheit bei, besonders in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Die potenzielle Abwanderung von Unternehmen in Länder mit laxeren Vorschriften könnte schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen haben.

Abschließend ist es offensichtlich, dass eine effektive Lösung der PFAS-Problematik eine gemeinschaftliche Anstrengung von Behörden, Industrie und Wissenschaft erfordert. Durch kontinuierliche Forschung und angepasste Regulierung kann das Risiko von PFAS minimiert und das wirtschaftliche Potenzial neuer Technologien genutzt werden.

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