Die EU-Kommission plant ein umfassendes Verbot von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen), besser bekannt als „Ewigkeitschemikalien“. Experten sind sich einig: Ein Generalverbot würde den Standort Europa im internationalen Wettbewerb um Jahrzehnte zurückwerfen.
Massive Beschränkungen drohen
Die Stoffgruppe der menschengemachten Fluorverbindungen umfasst mehr als 10.000 Einzelsubstanzen mit einem extrem breiten Einsatzspektrum. Als Gründe für ein Verbot werden Eigenschaften wie Persistenz, hohe Wasserlöslichkeit, Bioakkumulierbarkeit sowie die Toxizität einiger Stoffe genannt. Die kritischen Substanzen gelten als sehr stabil. Je nach Stoff können sie Jahrhunderte überdauern, sich in Mensch und Umwelt anreichern sowie sich negativ auf Ökologie bzw. Gesundheit auswirken.
Fünf europäische Länder unter der Federführung von Deutschland und den Niederlanden wollen Produktion, Verwendung und Import der Stoffgruppe EU-weit verbieten lassen und haben der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) im Januar 2023 einen Vorschlag zur Beschränkung von PFAS zur Prüfung vorgelegt. Bislang wurden im Zulassungs- und Bewertungsprozess der EU (REACH) nur einzelne Substanzen reguliert, die nachweislich negative Auswirkungen haben. Der neue Vorschlag hingegen zielt auf ein umfassendes Verbot ab.